22. November 2022
Anwendungen

GIS Rigging-System mit kabelgebundener Kommunikation im CAMPUS SURSEE

Pünktlich zum 50. Jubiläum des CAMPUS SURSEE wird die neue Eventhalle eingeweiht. Mit einer Fläche von 800m2 und modernster Infrastruktur bietet sie für unterschiedlichste Anlässe den passenden Rahmen. Ein innovatives Rigging-System verbindet maximale Flexibilität mit höchster Sicherheit. Die kabelgebundene Steuerung überwacht die Einzellasten und Hubwege der 24 GIS Entertainment Motoren. Der Datenverkehr erfolgt mittels TCP/IP und gesteuert wird das System bequem über ein Bedienteil mit Touchscreen.
Für ein Konzert sind an den vorderen Längstraversen des GIS Rigging-Systems Quertraversen mit Scheinwerfern angeschlagen

Im Campus Sursee werden in kurzen Abständen unterschiedlichste Anlässe durchgeführt. So veranstaltet ein Verband einen mehrtägigen Event und kombiniert ihn mit einer Ausstellermesse, ein innovatives Elektroauto wird einem Fachpublikum vorgestellt, oder Musikkonzerte finden statt. Sowohl modernste Audio- / Video-Technik als auch das voll motorisierte Rigging sorgen in der neuen Eventhallte für höchste Flexibilität. Die beiden Firmen B+T Bild+Ton AG, Rothenburg, als Generalunternehmung, und GIS AG, Schötz, realisieren dieses Rigging-System gemeinsam.

Sichere Flexibilität

Eine Hallenfläche von rund 800m2 (27.5m Länge und 29m Breite) lässt sich bei Bedarf in schallisolierte Hälften unterteilen. Die Eventhalle ist mit 12 Längstraversen (sogenannte Trusses) ausgestatten, welche von insgesamt 24 Elektrokettenzügen GIS LP500 D8Plus gehalten werden. Ab Hallendecke erfolgt die Zuleitung für jede Traverse über eine faltbare Energiekette. Zur Grundausrüstung gehören Leuchten sowie Lautsprecher (AV-Technik).
Jeder GIS-Motor ist als Kletterzug an der Hallendecke aufgehängt und lässt sich einzeln ansteuern. Ein Zusammenfassen in Gruppen ermöglicht das synchrone Anheben und Absenken der Traversen. Dank des exzellenten Gleichlaufs ist ihre präzise Positionierung stets gewährleistet. Die Steuerung überwacht jede Einzellast lückenlos und protokolliert sämtliche Bewegungen. Bei Überlast wird das Anheben blockiert, jedoch ist ein kontrolliertes Absenken noch möglich.

GIS-Motoren in anwendungsspezifischer Ausführung

Bei den eingesetzten Elektrokettenzügen, in der Ausführung D8Plus, dürfen sich Personen unter der ruhenden Last aufhalten. Eine unabhängige, zweite DC-Federdruckbremse und die 8-fache Kettensicherheit sind Bedingung hierzu. Zwei Not-Aus-Kontakte ergänzen die Getriebeendschalter für obere und untere Hakenposition. Jeder Motor enthält sowohl Lastmessbolzen für die Lastüberwachung als auch Absolutdrehgeber für die Messung der Hubhöhe. Er besitzt eine eigene IP-Adresse und eine ins Gehäuse integrierte TCP/IP Kommunikationsschnittstelle, mit einer aussenliegenden RJ45-Steckdose.

Störungsfreie Kommunikation

In einem Nebenraum befindet sich das Hirn des Rigging-Systems, welches ein 19"-Rack, mit Server, Netzwerk Switches und Ports (POE) für die 24 Motoren umfasst. Dank kabelgebundener Kommunikation findet über das LAN ein störungsfreier Datenverkehr zwischen Bedienteil, Server und Kletterzügen statt. Die Bedienung erfolgt an einem "Touch-Controller" genannten Tabletcomputer, der durch einen rastenden Not-Aus-Schalter und eine grüne Go-Taste komplettiert wird. Nachdem sein Netzwerkkabel an eine der drei Kommunikationssteckdosen in der Halle angeschlossen ist, werden die Motoren, mit aktueller Hubhöhe und Last, angezeigt: Je nach gewählter Steckdose für die gesamte Eventhalle oder nur eine der beiden Hallenhälften.

Individuell, als Gruppe oder Alle gemeinsam, aber immer sicher!

Auf dem Touch-Controller wird nun die Zielhöhe für einen einzelnen oder eine Gruppe von Kettenzügen eingegeben. Fünf vordefinierte Kombinationen lassen sich schnell und bequem anwählen. Jedoch kann die Bedienperson auch eine Gruppe individuell zusammenstellen. Zusätzlich ist das Programmieren von Szenen möglich. Mit den gewünschten Hubhöhen sind sie später einfach abrufbar. Nachdem die Voreinstellungen getätigt sind, erfolgt mittels gedrückt gehaltener Go-Taste das Anheben oder Absenken.

Vorkehrungen zur Fernwartung und ein Servicevertrag mit GIS sichern den sorglosen Betrieb des Rigging-Systems für die Zukunft.

Autor: Arthur Kemény, CH-5363 Weggis

Technische Daten / Steckbrief

  • 12 Längstraversen (Trusses) sind an total 24 Elektrokettenzüge GIS LP500 D8Plus angebracht. Jeweils zwei Motoren arbeiten so als Kletterzug und sind mit Ihren Lasthaken an der Hallendecke aufgehängt.
  • Sämtliche Elektrokettenzüge in Ausführung D8Plus besitzen eine zweite, unabhängige DC-Federdruckbremse.
  • Pro Motor beträgt die einsträngige Traglast 500kg. Sie wird mittels  Lastmessbolzen lückenlos überwacht. Er ist in die Ösenaufhängung integriert und ein Blechwinkel sorgt für seinen mechanischen Schutz.
  • Der Absolut Encoder (Drehgeber) für die Hubhöhe sitzt auf dem Kettenrad. Die Nullposition bleibt auch bei Stromausfall erhalten.
  • Betriebsspannung der Motoren: 3x400V 50Hz, Anschlusskabel 1m, mit CEE-Stecker fünfpolig, integrierter Trafo für Steuerspannung 42VAC. 
  • Weitere Stichworte zu den Motoren: Schutzart IP65, Hubgeschwindigkeit 4m/min, Hubhöhe 12m, Getriebeendschalter für höchste und tiefste Hakenstellung, hier mit zwei Not-Aus-Kontakten, Profilstahlkette 5.25x15mm, Kettensicherheit statisch 8:1, Textilkettenspeicher, zwei Traggriffe, Gehäuse und Kette in Schwarz.
  • In einer Unterverteilung befinden sich sämtliche Leitungsschutzschalter und Not-Aus-Relais für die Elektrokettenzüge.
  • 12 Unterverteilboxen an der Decke versorgen via faltbarer Energiekette und Gitterkanal die Längstraversen: Energie und Kommunikation für Motoren, Leuchten und Lautsprecher.
  • Jeder Motor besitzt eine ins Gehäuse integrierte TCP/IP-Schnittstelle, mit Kommunikationssteckdose an der Aussenseite.
  • Ein 19“-Rack beherbergt den Server sowie Netzwerk Switches, Ports (POE) für die 24 Motoren und es befinden sich drei Netzwerksteckdosen in der Halle. Die Bedienung und Überwachung erfolgt an den Touch-Controllern mit Not-Ausschalter und grüner Go-Taste. Ein Touch-Controller ist mittels Netzwerkkabel an eine der drei Steckdosen anzuschliessen. Je nach Steckdose lassen sich 12 Motoren der linken oder rechten Hallenhälfte oder sämtliche 24 Motoren der ganzen Eventhalle bedienen.

Galerie

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Für ein Konzert sind an den vorderen Längstraversen des GIS Rigging-Systems Quertraversen mit Scheinwerfern angeschlagen
Für eine Ausstellung ist das Rigging-System mit Lautsprecher und Scheinwerfer ausgestattet.
Die GIS Motoren sind als Kletterzüge an den Anschlagpunkten befestigt
Die Wegmessung des Motors erfolgt am Kettenrad
Sämtliche Befehle erteilt der Rigger über den kundenspezifischen Touch-Controller.
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Produkte im Einsatz

In diesem Bericht geht es um folgende Produkte

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